Partizipation

„Partizipation heißt, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben in der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden.“ (Schröder 1955)

Übersetzt man den Begriff Partizipation, heißt es teilnehmen und Anteil haben.

Hierunter verbirgt sich bekannte Kita Arbeit, die durch diesen Begriff einen festen Rahmen bekommt.

Mit dem Eintritt in unsere Kindertageseinrichtung beginnt für die meisten Kinder der erste Lebensabschnitt außerhalb der Familie. Die Kinder erleben das erste Mal, wie eine Gemeinschaft von Menschen, die nicht miteinander verwandt sind, organisiert ist und welche Rechte jeder hat.

Durch diese Erfahrung werden in unserer Kita Bildungsprozesse ausgelöst.

Partizipation ist ein grundlegender Schlüssel zur Bildung und Demokratie. Bei uns können Kinder dies schon früh erfahren und demokratisches Handeln und Denken üben.

Sie lernen Demokratie, indem sie Demokratie erleben.

Partizipation zuzulassen und herauszufordern ist die einzige Möglichkeit, Mädchen und Jungen in ihrer Entwicklung zu Demokratinnen und Demokraten aktiv zu unterstützen.

Unseren Mitarbeitern ist es deshalb sehr wichtig, Beteiligungsprozesse der Kinder so zu gestalten, dass diese in der Lage sind, über die sie betreffenden Angelegenheiten umsichtig und verantwortlich mitzuentscheiden. Um den Kindern Sicherheit und Rückhalt zu bieten, setzten wir einen Rahmen, indem sich die Kinder frei bewegen können. Die Bereiche, in denen die Kinder mitbestimmen, sind festgelegt. So gelingt es den Mitarbeitern, den Überblick zu behalten und die Sicherheit und das Kindeswohl nicht außer Acht zu lassen.

Partizipation entsteht in Beziehungen, die durch gegenseitigen Respekt geprägt sind. Eine respektvolle Beziehung setzt voraus, dass die Mitarbeiter die Kinder nicht bevormunden, belehren oder beurteilen, sondern sie als gleichwertige Partner verstehen und mit ihnen in einen Dialog treten.

Wir räumen den Kindern nicht nur Rechte ein, sondern unterstützen sie auch, diese wahrzunehmen.

Durch den wöchentlichen Gruppenrat gelingt es uns, diese Voraussetzung zu erfüllen. Unser Beschwerdeverfahren zielt darauf ab, den Kindern zu helfen, sich auch kritisch zu Themen äußern zu können.

Durch diesen regelmäßig stattfindenden Gruppenrat ist es möglich, Themen für das Kinderparlament zu finden, welche die Kinder und ihren Alltag aktiv betreffen und die von den Kindern ausgewählt worden sind.

In unserem Kinderparlament haben die Kinder die Möglichkeit, Probleme, Sorgen, Ideen und Wünsche zu äußern. Sie lernen, gemeinsam zu diskutieren, zu reflektieren und durch verschiedene Wahlverfahren zu einem demokratischen Entschluss zu kommen.

Für unsere Einrichtung heißt Kinder mitentscheiden lassen außerdem, dass z.B. Regeln auf Gruppenebene mit den Kindern diskutiert, entwickelt und aufgestellt werden.

 

Gemeinsam mit den Kindern reflektieren und verändern wir gegebenenfalls diese Regeln, falls festgestellt wird, dass diese nichtmehr angemessen sind.

Partizipation bedeutet also für uns, Demokratie und Selbstbestimmung leben lernen, damit vor allem die Selbstständigkeit und ein gutes Selbstwertgefühl der Kinder gefördert wird.